Wunder aus den Wurzeln des Blues
Timo Gross, ein Maestro der Bluesgitarre, atmet Musik, die tief in der Tradition verwurzelt ist, doch stets einen Fuß in der Zukunft hat. Sein Fang für die Musik wurde als Teenager durch die ansteckenden Energie und den kraftvollen Windmühlenschlag von Pete Townshend angefacht. Eric Clapton war es dann, der aus dem TV-Schirm flüsternd Gross‘ Bestimmung bestärkte: „Dein Herz gehört dem Blues.“ Aber für Gross heißt Blues mehr als nur ein Genre.
▼mehr anzeigen Es ist ein Gefühl von Tiefe und Authentizität, das er durch leidenschaftliches Gitarrenspiel erzeugt. Er ist kein Purist; Gross präsentiert den Blues mit einer Modernität und Finesse, die seinen Kreationen sowohl Intensität als auch Empfindsamkeit verleihen. Sein Repertoire reicht von kraftvollem Rock bis hin zu klassischem Shuffle, von Americana bis zu Southern-Rock, gewürzt mit unerwarteten metallischen Riffs und Refrains, die aus der Feder Keith Richards stammen könnten. Sein musikalischer Weg war wechselhaft. Gross verbrachte 25 Jahre als versierter Musiker in diversen Genres, produzierte eine Boyband, war Studiogitarrist und sogar Komponist für Werbung, bevor er zu seinen Blueswurzeln zurückkehrte. Sein erstes eigenes Bluesalbum, „Down to the Delta“, markierte 2005 den Anfang seiner Solo-Karriere und wurde von „Blues News“ zum Album des Monats gekürt – ein Wendepunkt, der ihm zu einer Fülle an Auftrittsmöglichkeiten verhalf. Die Lieder entstehen oft aus spontanen Momenten des Alltags; eine Tasse Kaffee, eine interessante Erzählung – Inspiration ist überall. Gross erzählt Geschichten mit seiner rauen Stimme, die das Leben und den Blues in sich trägt. Virtuose Gitarrensoli, die mit Bedacht platziert werden, sind sein Markenzeichen, die immer wieder beeindrucken, statt bloß zu protzen. Mittlerweile hat Gross ein Dutzend Alben aufgenommen, einige davon ausgezeichnet, und er bleibt seinem Independent-Artist-Dasein treu – mit seinem eigenen Label und sogar selbst gestaltetem Artwork. Er bleibt in Bewegung, würdigt Blueslegenden wie Leadbelly mit seiner neuen Band Leadbelly Calls, die ebenfalls auf dem Open Doors Festival vertreten sein werden und beweist, dass Tradition nie stagnieren muss, wenn sie mit modernen Einflüssen verschmilzt. Und er feiert am 19.07. auf der Open Doors Bühne im St. Josef Saal seinen 60.ten Geburtstag. Auf dass die Jünger des Blues in Scharen strömen und ihren Gitarrengott anbeten, der auf der Gitarre Wunder wirkt und an diesem Tag sogar das rote Bindingmeer teilen wird. ▲weniger anzeigen
